Sams Wal - Ein alternatives Ende
Im Rahmen einer fachpraktischen Leistung im Fach Deutsch hat Lotta Ludwig aus der Klasse 4b ein alternatives Ende zum Buch „Sams Wal“ von Katherine Scholes geschrieben. Diesen tollen Text kann man hier nachlesen.
Zur Vorgeschichte: Der Junge Sam findet einen gestrandeten Zwergpottwal an der Küste Tasmaniens und versucht ihn zu retten. Er erhofft sich Hilfe durch den Naturwissenschaftler Angus Cowley. Bevor dieser erscheint, kommen zwei Männer, Bill und Digger, die es auf die Zähne des Wals abgesehen haben. Sam befürchtet, dass sie dem Wal etwas antun wollen. Als Angus endlich erscheint und Bill und Digger bemerken, dass ihr Boot abgetrieben wird, kehren sie zu ihrem Boot zurück und lassen Sam und Angus alleine zurück.
Sam schaute über die Schulter, ob Bill und Digger auch wirklich weg fuhren, aber Bill und Digger ruderten tatsächlich weg. Sam meinte trotzdem gehört zu haben, wie Digger Bill zumurmelte: „Den Wal kriegen wir schon. Wirst schon sehen…“ Sam hätte am liebsten laut los gebrüllt, ließ es dann aber doch lieber sein. Stattdessen wandte er sich an Angus. „Du meinst, wir müssen warten bis die Flut kommt? Hm…aber es dauert doch noch bis die kommt, und wir haben doch nur noch ein bisschen Wasser“, rief Sam entsetzt. „Hm…ich könnte Wasser holen, von zu Hause.“
Also lief Sam schnell nach Hause und suchte so viele Flaschen wie er tragen konnte. Außerdem packte er etwas zu essen ein. Er stopfte alles in eine große Tasche. Er lief zum Strand zurück und sah aus weiter Ferne schon, dass Bill neben Angus stand. Sam schrie auf vor Wut…oder vor Schreck…das wusste er selbst nicht. Er raste, so schnell wie es ging, zu Angus. Da sah er, dass Bill ein Stück Segeltuch und zwei Pfähle dabei hatte.
Nun stand Sam neben Angus und Bill. Bill begann zu sprechen: „Es tut mir sehr leid.“ „Angus“, unterbrach Sam Bill, „ich habe Wasser für den Wal mitgebracht…und hier…ein Stück Brot.“ Bill sprach weiter: „Hier ist etwas für euren Wal. Bitte verzeiht mir. Wir haben ‚ne ganz doofe Nummer gemacht.“ Bill half Angus und Sam, den Wal zuzudecken. Bill bot nun seine Hilfe an und Sam, Angus und der Wal (meinte Sam zumindest) nahmen das Angebot dankend an.
Bill meinte, dass Angus sein Wal-Forscherbuch nehmen und schauen sollte, was sie machen mussten. Angus guckte und sagte: „ Erst einmal müssen wir ein Loch vor dem Wal buddeln. Wenn eine große Welle kommt, müssen wir ihn hinein rollen.“ Sie gruben ein Loch. Da hatte Sam noch eine Idee. Er meinte, wenn Bill das Fischerboot holen würde und Netze, die mit dem Schiff verbunden waren, könnte er den Wal ein Stück mitziehen. So geschah es dann auch. Fast…
Auf dem Boot sperrte Digger alle drei ein! In der Vorratskammer war es sehr eng. Sam stellte sich vor, wie Digger jetzt den Wal behandelte. Bill sagte schuldbewusst: „Das ist alles meine Schuld.“ Sam unterbrach ihn und sagte: „Trübsal blasen hilft nichts. Wir müssen versuchen, hier raus zu kommen. Du musst doch einen Schlüssel haben!“ Bill leerte seine Taschen, aber kein Schlüssel fiel heraus.
„Ich hab’s“, rief Sam. „Die Tür ist doch aus ziemlich morschem Holz. Wenn ihr….“
Also warfen sich Bill und Angus gegen die Tür. Sie brach aus den Angeln und alle drei stürmten hinaus zu der Stelle wo der Wal hing. Digger hatte gerade das Buschmesser auf den Wal fallen lassen wollen, da sprang Bill ihn von hinten an. Digger wirbelte herum und schnitt Bill aus Versehen mit der Klinge ins Bein. Es fing an zu bluten, und Bill fluchte so laut, dass Sam meinte, man würde es drüben in Australien hören. Angus sah Sam an, und sie merkten, dass sie den gleichen Gedanken hatten. „Also los“, sagte Angus. Sie sprangen ins Wasser und befreiten den Wal aus den Netzen. Sie schwammen noch ein Stück mit dem Wal, und irgendwann drehten sie um.
Als sie schließlich pitschnass am Rand der Brandung standen, kam Emma den beiden entgegen und rief: „Kommt mit! Ich habe euch gesehen. Lasst uns das feiern! Ich habe Kuchen gebacken. Limo müssten wir auch noch haben.“
Die drei liefen schnell nach Hause, und Sam klingelte Sturm. Seine Eltern mussten zu Hause sein, denn Emma hatte das Baby nicht mit. Seine Mutter machte auf und rief: „Unser Walretter ist da!“ Emma hatte es ihnen erzählt, und sie feierten ein großes Fest.
Plötzlich fragte Sam: „Wo ist eigentlich Lucy?“ „Da!“, schrie Angus. Sie hatte sich ihren Knochen geschnappt und verkrümelte sich in ihren Korb.
Zwanzig Jahre später…
Als Sam groß war, wurde er als Walforscher sehr berühmt. Zu seinem 30. Geburtstag bekam er ein Fotobuch von seiner allerersten Wal-Rettung.
Sein Geburtstag war nun ungefähr drei Monate her, da kam ein Anruf. Ein Krankenhaus war dran und überbrachte eine gute Botschaft. Sein Kind war geboren! Es war ein kleines Mädchen geworden. Sam sprang sofort ins Auto, aber er war noch müde, denn er hatte gerade einem weiteren Wal das Leben gerettet. Unterwegs sammelte er Bill ein, der inzwischen zu seinem Kollegen geworden war. Als Sam in das Zimmer seiner Frau gestürmt war, rief diese: „Schau…ich habe dich veräppeln lassen. Es sind Zwillinge geworden!“ „Wow!“, schrie Sam. „Wie findest du die Namen Lima und Mina?“ Seiner Frau gefielen die Namen, und eine Woche später wurden Lima und Mina getauft. Es wurde ein wunderschönes Fest, und beide bekamen das gleiche Wal-Kleid.


